Mit der Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Römer wird die jüdische Bevölkerung vertrieben. Nachfolgend werden neue Exilgemeinden im gesamten Römischen Reich gegründet.
Name: Herr Knecht
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Mit der Eroberung Jerusalems und der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Römer wird die jüdische Bevölkerung vertrieben. Nachfolgend werden neue Exilgemeinden im gesamten Römischen Reich gegründet.
Erlass des römischen Kaisers Konstantin für die Stadt Köln, wonach auch Juden zum Stadtrat (Kurie) zugelassen werden sollen. Das kaiserliche Edikt gilt als erster schriftlicher Beleg für eine jüdische Gemeinde nördlich der Alpen – vor 1700 Jahren!
Im Innungsbrief der Wollweberzunft wird ihren Mitgliedern verboten, bei jüdischen Händlern Garn zu kaufen. So soll die unliebsame Konkurrenz ausgeschaltet werden.
Ausweisung der jüdischen Bevölkerung aus Berlin und Brandenburg „auf ewige Zeiten“: Nach der Hinrichtung des kurfürstlichen Münzmeisters Lippold ben (Judel) Chluchim fliehen die meisten Familien nach Polen und Böhmen.
Durch die Ansiedlung wohlhabender „Schutzjuden“ aus Wien erhofft sich Kurfürst Friedrich Wilhelm eine Beförderung von „Handel und Wandel“. Im gleichen Jahr wird die Jüdische Gemeinde Berlin gegründet – vor 350 Jahren!
Einweihung der ersten öffentlichen Synagoge von Berlin in der Heidereutergasse (heutiges Berlin-Mitte, „Alte Synagoge“). Bis dahin mussten jüdische Gottesdienste in privaten Beträumen abgehalten werden.
Einweihung der „Neuen Synagoge“ in der Oranienburger Straße (heutiges Berlin-Mitte), die sich kurz darauf zu einem Zentrum des liberalen Berliner Judentums entwickelt. Mit Kuppel und Davidstern reiht sich der repräsentative Bau erstmals gleichberechtigt ins Berliner Stadtpanorama ein.
Auf Grundlage des Gesetzes des Norddeutschen Bundes, „betreffend die Gleichberechtigung der Konfessionen in bürgerlicher und staatsbürgerlicher Beziehung“ (1869), ist Juden nun reichsweit der Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft möglich.
Dies entspricht insgesamt 5 % der Berliner Bevölkerung [Quelle: Jüdische Geschichte in Berlin. Bilder und Dokumente, hrsg. Reinhard Rürup, Berlin: Edition Hentrich, 1995, S. 193].
mehr Informationen unter Martha Mosse
mehr Informationen unter Bernhard Weiß
Flucht vor der Gestapo aus der Wohnung am Steinplatz 3, nachfolgend über Prag nach London (Anfang 1934)
In Berlin leben 160 564 Jüdinnen und Juden – dies entspricht insgesamt 3,78 % der Berliner Bevölkerung [Quelle: siehe 1885, hier S. 279]
Entlassung mit sofortiger Wirkung und ohne Anspruch auf Pension aufgrund ihrer jüdischen Herkunft („Berufsbeamtengesetz“ vom 7.April 1933)
mehr Informationen unter Die reinste Schikane
mehr Informationen unter Revier 16 – Wilhelm Krützfeld
Leiterin der Wohnungsberatungsstelle bei der Zentralverwaltung der Jüdischen Gemeinde (bis zu ihrer eigenen Deportation im Jahr 1943)
mehr Informationen unter „Davidstern“ versus „Judenstern“
1946 wird Martha Mosse beim Office of Chief of Council eingestellt. Sie bearbeitet und übersetzt Akten der deutschen Ministerien als Vorbereitung für die Nürnberger Prozesse.
Nachdem sowjetische Behörden von einer Verschwörung einflussreicher jüdischer Ärzte sprechen, fliehen Anfang 1953 mehrere hundert Juden aus der DDR und es kommt zu einer organisatorischen Trennung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
Am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, heben auch die beiden Berliner Gemeinden in Ost und West ihre Trennung auf. Alter wie neuer Vorsitzender ist Heinz Galinski.
Beginn einer Zuwanderungswelle von Jüdinnen und Juden aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (GUS): Nach Anerkennung als „Kontingentflüchtlinge“ durch die Bundesregierung wächst die jüdische Bevölkerung in Deutschland stark an. In Berlin verdoppelt sich die Zahl der Gemeindemitglieder bis 1997 auf rund 11 000.
mehr Informationen unter Bildungsreise Israel
mehr Informationen unter Antisemitismus heute
Gegenwärtig zählt die Jüdische Gemeinde zu Berlin ca. 9 000 Mitglieder. Hinzu kommen diverse kleinere jüdische Gemeinden und Vereinigungen sowie zahlreiche säkular lebende Jüdinnen und Juden, darunter geschätzt bis zu 15 000 Israelis in Berlin.
Quellen:
Juden in Berlin, hrsg. Andreas Nachama / Julius H. Schoeps / Hermann Simon, Berlin: Henschel, 2001 [S. 247-251: Chronik].
Bill Rebiger: Das jüdische Berlin. Kultur, Religion und Alltag gestern und heute, Berlin: Jaron, 2007 (3. Auflage) [S. 13-34: Kommentierte Zeittafel zur Geschichte der Juden in Berlin].